Bericht aus dem Bauausschuss

Reichlich empört kommen wir aus der Bauausschusssitzung zurück. Heute haben wir mehrmals und zum wiederholten Mal die Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bei der Erschließung des GVZ III (Güterverkehrszentrum) Siekanger  in Göttingen vorgebracht.

Feldlerche männlicher Jungvogel

10 Tage altes Feldlerchenküken. Foto: Deborah Genini, 2008. Quelle: Zentrales Medienarchiv Wikimedia Commons

Mittlerweile ist zwar ein Teil der verbleibenden Grünfläche mit Absperrband gekennzeichnet, die Bauarbeiten laufen aber noch den ganzen Sommer weiter, wie Klaus Hofmann, Geschäftsführer der GWG, im Detail ausführte.

Dass nach dem Bebauungsplan zum Schutz der seit Urzeiten dort beheimateten Feldlerchen während der Brutzeit von 15. Marz bis 15. Juli ein Baustopp eingelegt werden müsste, wird weiterhin hartnäckig ignoriert. Christian Henze, Vorsitzender des Bauausschusses entgegnete, man könne die Fehler der Vergangenheit jetzt nicht mehr ungeschehen machen.

Feldlerche mit Raupe

Feldlerche mit Beute. Foto: Daniel Pettersson

Hoffmann wandte sich mit der Frage an uns, ob wir wüssten, wie Bauern mit den Äckern verführen. (Da er keine Landwirtschaft auf den Feldern betreibt, kann er aus der Privilegierung der Landwirte allerdings keine Sonderrechte für die GWG ableiten.)

Ob inzwischen die zwingend erforderliche Ausnahmegenehmigung zur Zerstörung des Lebensraums der Feldlerche bei der Unteren Naturschutzbehörde beantragt und genehmigt sei, wusste Baudezernent Thomas Dienberg nicht zu beantworten.

Hier finden Sie vertiefende Informationen.

ACHTUNG: Die Krötenwanderung beginnt!

Wichtige Nachricht von GUDRUN RUFEGER  

Kontakt:  Email oder Kommentar

Hallo Leineberger,

die Zeit der Krötenwanderung beginnt wieder. Wir bitten deshalb alle, bei ihren Spaziergängen am Siekanger auf überfahrene Kröten zu achten.

Es gibt drei Krötenarten, die gefunden werden könnten:

  • Am häufigsten sind die Erdkröten, oben braun bis olivfarbig und warzig, unten grau, die Weibchen ca. 10 cm groß, die Männchen 7,5 cm. Erdkröten sind zwar gefährdet, stehen aber nicht auf der Roten Liste.
  •  Gelbbauchunken. Diese sind mit 3,5-5 cm viel kleiner als Erdkröten. Ihre Unterseite ist graublau mit grossen knallgelben Flecken.
  • Geburtshelferkröten. Mit 3,5-5 cm sind sie auch recht klein. Gebutshelferkröten sind oben grau bis graubraun, unten silbergrau. Seitlich sieht man je eine Reihe runder Warzen.

Falls die Tiere keine Warzen haben, sind es Frösche (nicht geschützt). Sehen sie eidechsenmäßig aus, sind es Molche.

Gelbbauchunken und Geburtshelferkröten sind nach EU-Recht streng geschützt. Ihre Lebensräume dürfen nicht zerstört werden. Sollten diese Arten auf dem Siekanger leben, müsste der Bau des GVZ III unverzüglich gestoppt werden.

Wenn Sie denken/Ihr denkt, dass es Gelbbauchunken und die Geburtshelferkröten sein könnten, bitte machen Sie/macht bitte Folgendes:

1.  Fotografiert das Tier – Beweise dokumentieren

  • Großaufnahmen vom Tier (auch wenn es eklig ist….)?
  • Aufnahmen, auf denen man die Fundstelle, die Umgebung, Teile der Straße und des Siekangers sieht. Die Fotos sind ganz wichtig, damit bewiesen werden kann, dass die Tiere am Siekanger gefunden wurden.

2. Nehmt das Tier mit (auch wenn das noch ekeliger ist).

  • Packt es in eine Plastiktüte,
  • friert es ein
  • und kontaktiert mich.

3. Notiert Euch bitte den Fundort und das Datum.

Wir werden dann ggf. Kontakt mit der Biologischen Schutzgemeinschaft und mit der Unteren Naturschutzbehörde aufnehmen.

Viele Grüße und danke

Gudrun Rufeger

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