Stoppt endlich den Bahnlärm!
Endlos lange Güterzüge rumpeln ständig über die Nord-Südtrasse Hannover – Würzburg. Oft zählen wir 50 Wagons und mehr. Der Lärm ist unerträglich.
Auf dem Leineberg hört man Züge, die Richtung Norden unterwegs sind, sobald sie Rosdorf passiert haben. Da die Bahntrasse in einem Bogen um den Leineberg herum führt, dauert es einige Minuten, bis der Krach verebt ist. Über Minuten schwillt der Lärmpegel zu einem donnernden Grollen an, weil der Einschnitt, in dem die Züge fahren, wie ein Trompetentrichter den Schall leitet. Selbst in 150 Meter Entfernung von den Gleisen kommt man sich vor wie auf dem Bahnhof, wenn ein Zug ohne Halt durchfährt.
Besonders belastend ist der Lärm in den Nachtstunden. Dann donnern die Züge im Zwei-Minutentakt vorbei. An gesunden Schlaf ist auf dem Leineberg, im Bereich Kommendebreite/Jheringstraße und in Teilen des Leineviertels längst nicht mehr zu denken. Dabei sind die Anwohner an die Bahn gewöhnt. Früher hörte man die Züge nur bei Wetterumschwüngen und stärkeren Westwinden.
Warum ist es so viel lauter geworden?
Sukzessive hat die Bahn die Gleisanlagen verändert und so den Schallpegel erhöht. So wurden die Gleise höher gelegt und die schallmindernden Holzschwellen gegen Betonschwellen ohne schalldämpfende Maßnahmen ausgetauscht. Hinzu kommt, dass die Trasse immer stärker frequentiert wird.
Die Gleisanlagen in den 1970er Jahren
Die Gleisanlagen 2011, höhergelegt, Betonschwellen
Leider wird die Problematik “Lärm” von der Stadt nicht ernst genommen. Andernfalls würde man nicht den Bewohnern ohnehin stark lärmbelasteter Stadtteile noch mehr Lärm durch das GVZ III Siekanger zuzumuten. Dabei ist längst erwiesen, dass Lärm krank macht. mehr dazu
So verwundert es nicht, dass die Verwaltung erst auf Drängen der LeineBÜRGER Anstrengungen unternommen hat, den Streckenabschnitt nachträglich in das Schienenlärmsanierungsprogramm des Bundes aufnehmen zu lassen. Und diesen Umstand haben wir nur unseren massiven Prostesten gegen des Güterverkehrszentrum III auf dem Siekanger zu verdanken.
Doch das bedeutet nicht, dass bald mit Lärmsanierungmaßnahmen begonnen wir. Es ist völlig ungewiss, ob der Streckenabschnitt überhaupt in absehbarer Zeit saniert wird. Göttingen steht in Konkurerenz mit fast 1.000 anderen Gemeinden, die auf Bahnlärmsanierung warten. mehr dazu
Es müssten sich also Politiker und Bürger gemeinsam anstrengen, um die Chancen für eine baldige Lösung der Lärmproblematik zu erhöhen. OB Meyer zeigte jedoch auf Nachfrage der LeineBÜRGER in der Ratsitzung am 11.11.2011 wenig Begeisterung für dieses Ansinnen. Er verwies die Anwohner auf Eigeninitiative.
An Eigenintiative mangel es uns LeineBÜRGERn wahrlich nicht. So begaben wir uns z.B. in Sachen Bahnlärm nach Berlin und übergaben MdB Hartwig Fischer eine Stellungnahme zur Bahnlärmbelästigung auf dem Leineberg. Am nächsten Tag fand ein Treffen zwischen Hartwig Fischer und Bahnchef Grube statt.
Gleichwohl wäre es begrüßenswert, wenn sich weitere Politiker aus unserem Wahlkreis in Kommunal-, Landes- und Bundesparlamenten ebenfalls für eine ZEITNAHE Bahnlärmsanierung auf dem Leineberg einsetzen würden.